Merhameh als Gütekraft
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08.05.2018
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Eine Novelle von 1908 als Vorläufer eines modernen Konzepts gewaltlosen Widerstands
Main category
Humanities (Literature)
Abstract
Die im Sommer 1908 entstandene Novelle 'Merhameh' ist aufgrund ihrer konsequenten Komposition, der knappen und doch bildhaften Sprache sowie der fugenlosen Verschränkung mehrerer Leseebenen die letzte und wohl künstlerisch bedeutende kurze Erzählung Karl Mays. Die Modernität dieser konsequent pazifistischen Erzählung, in deren Handlung die früheren Helden Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar nur noch Statisten sind, besteht darin, dass May hier bis ins Detail Wirkungsmechanismen der gewaltfreien Interaktion literarisch gestaltet, die im 21. Jahrhundert zum Gegenstand sozialwissenschaftlicher Untersuchungen wurden. So gibt es weitgehende Übereinstimmungen zwischen Mays Darstellung der schrittweisen und gewaltfreien Konfliktlösung und dem - ausgehend von praktisch wirkungsvollen Modellen aktiver Gewaltfreiheit (Gross-Mayr, Gandhi, de Ligt) entwickelten - 'Gütekraft'-Wirkungsmodell des Friedensforschers Martin Arnold, das 2011 publiziert wurde.
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Language
German
DOI
10.18147/smn.2018/paper:1150
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